(Auszüge aus unserer Geschäftsordnung:)
„Metropolitan Community Church ist ein Kapitel in der Geschichte der Kirche, des Leibes Christi. Wir sind Menschen, die unterwegs sind und lernen, in unsere Spiritualität hineinzuleben und gleichzeitig unsere Körper, unsere Geschlechter und unsere Sexualitäten anzunehmen. Wir glauben nicht alle dasselbe. Und doch finden wir inmitten unserer Vielfalt als Gemeinschaft zusammen, basierend auf der Liebe Gottes für alle Menschen. Wir sind Teil eines fortwährenden Gesprächs über Glaubensleben und Glaubensfragen, historisch geprägt von der Schrift und den Bekenntnissen, und wir bauen auf denen auf, die vor uns dagewesen sind. Unser Kapitel beginnt da, wo Gott zu uns sagt: „Kommt, schmeckt und seht.“ (Vorwort zum Glaubensbekenntnis der UFMCC weltweit)
Die MCC Köln ist eine christliche Kirche, die allen Menschen, die dies möchten, ein geistliches Zuhause anbieten will.
Dabei lebt sie von der Vielfalt des christlichen Glaubens. Sie schätzt und fördert die Vielseitigkeit der Glaubensformen und versucht, diese in ihren Gottesdiensten umzusetzen. Um mit der Vielfalt angemessen umgehen zu können, legt sie großen Wert auf Respekt und Achtung voreinander.
Selbstverständnis und Gemeindevision
- Die MCC Köln hat als Gemeindezentrum eigene Räume (möglichst) zentral in Köln, die sie selbst gestaltet und über die sie selbst verfügt.
- Das Gemeindezentrum ist der zentrale Raum für Gottesdienste, der Andacht förderlich und für Seelsorge geeignet. Zudem kann es für diverse Aktivitäten wie z.B. Gruppentreffen und Freizeitgestaltung genutzt werden – auch von Gruppen, die nicht Teil der MCC sind oder kein christliches Selbstverständnis haben.
- Treffen der Gemeinde finden nicht nur im Gemeindezentrum statt, sondern auch an anderen Orten, z.B. auch online.
- Treffen der Gemeinde sind möglichst vielen Menschen zugänglich: Die Veranstaltungen und Räumlichkeiten sind weitestgehend barrierefrei.
- Die Gemeinde besteht aus vielen unterschiedlichen Menschen (30 – 100). *)
- In einem offenen und wertschätzenden Miteinander haben unterschiedliche Menschen Raum. Damit wirkt die MCC Köln einladend für neue, seltene, regelmäßige und altbekannte Besucher_innen, Gäste, Mitgestaltende und Verantwortungsträger*innen.
- Atmosphäre und Ausdrucksangebote fördern die Möglichkeit zu Gotteserfahrungen der Teilnehmer*innen innerhalb und außerhalb der Gemeinde. Die Gottesdienste und Andachten sind vielseitig, mal eher meditativ, mal charismatisch, mal wortzentriert, mal musikzentriert etc……
- Über den Gottesdienst hinaus können wir zusammenbleiben und miteinander sowohl ernsthaft reden als auch „small talk“ plaudern.
- Für ihr Wissen und ihre Erfahrungen in queer-christlichen Kontexten ist die MCC Köln in queeren und in religiösen Communities und darüber hinaus bekannt.
- Sie arbeitet in verschiedenen Projekten mit anderen Organisationen zusammen und bezieht Standpunkte zu relevanten gesellschaftlichen Themen.
*) Anmerkung von Pastor* Ines-Paul Baumann (Zahlen im Folgenden: Stand 13. Nov. 2023):
Die Angabe „30-100“ bezieht auf die Frage: Wie viele Menschen wünschen wir uns als Gemeinde-/Gottesdienst-Gemeinschaft? Dafür spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Was passiert mit der Gruppendynamik in Abhängigkeit von der Gruppengröße? Machen Einzelne bei sehr großen Gruppen wirklich noch, was sie selber möchten? Ab wann wird Gruppendruck eine maßgebliche Empfindung für „Gotteserfahrung“? Natürlich hängt das nicht allein von der Anzahl der Menschen ab. Die Zahl „30-100“ ist hier nur eine spontane Einschätzung aus persönlichen früheren Erfahrungen und Einschätzungen.
- Was ist „realistisch“? Für wie viele Menschen in und um Köln sehen wir uns als passenden und angemessenen Gottesdienstmittelpunkt? In und um Köln gibt es durchaus mehrere Gemeinden, in denen LGBTIQA*-Menschen willkommen sind. Das macht sie nicht automatisch zu „queeren Kirchen“. Aber für viele ist das genau das, was sie suchen: ihre „normale“ Kirche, in der sie „willkommen“ sind. Ein Platz in der MCC ist in diesen Fällen nicht immer die passende Antwort: Wir sind ja nicht „ihre normale Kirche“.
Ich war mal bei einer Veranstaltung mit einer Pfarrerin und einer Imamin. Gegen Ende hin sammelte das Publikum Ideen, wie sie sich Kirche wünschen würden: geschlechtsoffen, flache Hierarchien, vielfältige Gottesbilder, etc … Ich war ganz gerührt, und irgendwann meldete ich mich: „So eine Kirche gibt es! Die MCC macht genau das, was ihr euch als Kirche wünscht!“ Die Antwort darauf war: „Echt? Aber dann seid ihr ja keine richtige Kirche!“….
Auch passiert es immer wieder, dass ich bei einer Trauung o.ä. eingeladen bin und hinterher höre: „Boah, wenn Kirche SO wäre, würde ich öfter kommen!“ Ich sage dann: „Gerne, wir machen das jeden Sonntag!“ Wie viele sind wohl mal an einem Sonntag vorbeigekommen?…
Ich schätze, es gibt eine große Diskrepanz zwischen Wünschen über Kirche und dem, was Menschen davon dann wirklich mit in Anspruch nehmen und mitgestalten möchten. Insofern sind wir als MCC Köln zwar für viele eine „interessante Idee“, aber eben nicht für alle der passende Ort. (Was ich voll ok finde. KEINE Kirche ist für ALLE der richtige Ort.) - Eine weitere Frage ist: Wer wird mitgezählt bei den „30-100“?
Vor Corona waren es in der MCC Köln ca. 50-80 Menschen, die unsere Gottesdienste besuchten – aber nie alle auf einmal: Sonntags waren im Durchschnitt 15-25 Menschen versammelt. (Uns ist wichtig, dass wir nicht zu den Gottesdiensten gehen, weil wir „müssen“, sondern wenn es jeweils persönlich passt. Es ist also bei weitem nicht üblich, dass alle jeden Sonntag dabei sind. Für manche ist es ganz im Gegenteil erstmal heilsam zu lernen, dass G*tt sie liebt, auch wenn sie sich NICHT jeden Sonntag in der Gemeinde engagieren…)
Seit Corona sind sonntags eher 5-15 gleichzeitig vor Ort versammelt. Dazu kommen ca. 2-5, die online teilnehmen.
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Der MCC Köln e.V. hat aktuell 30 Mitglieder. Davon sind 19 in „aktiver“ Mitgliedschaft.
Und wer gehört nun zu den „30-100“??…