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„Queere Kirche Köln? Das sind doch die mit den ‚Queer as hell‘-Parties und so!?!“

Ines-Paul Baumann, Pastor der MCC Köln, steht Rede und Antwort:

Ja, stimmt: Unter „https://www.queere-kirche-koeln.de“ gibt es mittlerweile die „Queere Kirche Köln“! Und genau, dort gibt es z.B. Parties unter dem Motto „QUEER AS HELL | Heilige Bässe“ und einen „Queeren Kirchenchor“. Organisiert wird das Ganze von Pfarrer Tim Lahr.

Tim Lahr (er/ihn) ist Pfarrer im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Mitte und setzt sich dafür ein, „eine inklusive Kirche zu fördern, in der Verletzungen geheilt, Vertrauen aufgebaut und Diskriminierung bekämpft wird. Durch verschiedene (digitale) Angebote und Veranstaltungen laden wir alle ein, Teil dieser Bewegung in der Kirche zu sein und gemeinsam eine offene und wylde Kirche zu gestalten.“ (https://www.queere-kirche-koeln.de/das-sind-wir/)

Für alle, die sich in bestehenden Strukturen wie der Evangelischen Kirche wiederfinden möchten, ist das super! Wir freuen wir uns sehr, dass die Evangelische Kirche sich dafür einsetzt, auch LGBTIAQ+*-Menschen mit einzubeziehen und zu repräsentieren! G*ttes Segen dafür – und für alle anderen Gemeinden und Personen (nicht nur in der Evangelischen Kirche in Köln), die da schon länger vorangehen!

Als MCC können wir das in dieser Form gar nicht anbieten: Eine Person, die in ihrer eigenen und anerkannten Kirche dazugehören möchte, KANN diese Zugehörigkeit und Anerkennung ja nur über die eigene und anerkannte Kirche herstellen.

Die Angebote der Tim-Lahr-Kirche und der MCC Köln ergänzen sich also hervorragend:

  • Wenn ihr innerhalb des Anerkennungssystems der Landeskirche und ihrer Ressourcen einen Platz sucht, ist die MCC echt keine Alternative für euch. Kirchensteuer, Religionsunterricht, Sendezeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Immobilien, Körperschaft des öffentlichen Rechts? Da hat die MCC nichts mit zu tun.
  • Als MCC Köln haben wir uns bewusst nie als „queere Kirche“ bezeichnet. Wir sehen uns als „Kirche für/mit Vielfalt“ – in Theologien, „G*ttesbildern, in sexuellen Orientierungen, in Geschlechtsidentitäten, in spirituellen Typen, …“. MCC ist die größte Organisation weltweit, die nicht nur auf „LGBTIAQ*+“ beschränkt ist.
  • Tim Lahrs „Queere Kirche Köln“ ist „queer, jung und digital“ (https://www.queere-kirche-koeln.de/das-sind-wir/). Die MCC Köln ist heteroinklusiv, altersoffen und verortet in einer ehemaligen Schrotthalle.
  • Der Begriff „queer“ hat verschiedene Bedeutungen. Mal wird „queer“ verwendet als Oberbegriff für „LGBTIQ*“-Menschen, mal steht „queer“ für Perspektiven, Erfahrungen und Strategien, die sich normativen Erwartungen entziehen und entgegenstellen. Die Grenzen sind natürlich fließend. Aber die Ausrichtung der MCC Köln ist tatsächlich weniger die, als LGBTIQ* innerhalb bestehender Kirchen doch bitte mit berücksichtigt zu werden. Unser Ansatz ist eher: Wie kann Kirche aussehen, wenn wir patriarchal, heteronormativ und rassistisch beeinflusste Hierarchien und Strukturen gar nicht um Erlaubnis, Anerkennung und Mitmachen bitten wollen? „Queere Kirche“ ist weit mehr als Kirche, in der Queers auch dabei sein dürfen :)

Zusammengefasst freuen wir uns also sehr über die zunehmenden Möglichkeiten von Vielfalt in diversen Kirchen. Danke an alle, die dazu beitragen!


 

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